"Fastfood"

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Broiler / Goldbroiler (Grillhähnchen)

ZUTATENLISTE für 4 Portionen:

1 Broiler (Goldbroiler)
Salz&Pfeffer
1 EL Paprikapulver
1 Zitrone, Saft hiervon
1 Bund Petersilie, gehackt
3 Zwiebel
2 EL Öl
1/4 L Apfelsaft
3 Paprikafrüchte, mariniert
ZUM BINDEN:
1/4 L Milch, gesäuerte
1 Apfel
1 EL Mehl

ZUBEREITUNG:

Zerteile den gut gewaschenen Broiler in 8 Stücke (je 4 Brust- und Keulenstücke). In eine Schüssel legen. Würze mit Salz&Pfeffer, Paprikapulver, Zitronensaft. Petersilie, eine in dünne Scheiben geschnittene Zwiebel und 1,5 EL Öl untermischen. Schüssel zudecken und das Broilerfleisch 24 Stunden kühl gestellt marinieren lassen!

Ca 45 Min vor dem Essen restliches Öl in einer Pfanne erhitzen, abgetropfte Broilerstücke anbraten, die restlichen, in Scheiben geschnittenen Zwiebeln zufügen und 1 EL Paprikapulver darüber streuen.

Nach und nach mit Apfelsaft ablöschen. Das Gericht zugedeckt fast gar werden lassen. Kurz bevor das Fleisch weich ist, die in Streifen geschnittenen Paprikafrüchte zugeben und alles völlig garen. Mit Salz&Pfeffer abschmecken.

Zuletzt den würzigen Bratensaft mit einer Mischung aus Milch, geriebenem Apfel und Mehl binden.

INFORMATIONEN ZUM REZEPT:

Die "HO-Gaststätte Goldbroiler" eröffnet im Jahre 1970 als erstes Broiler-Restaurant in Erfurt.
In der DDR wurde zu Werbezwecken auch die Bezeichnung Goldbroiler verwendet. Daraus leitete der Volksmund die Begriffe „Silberbroiler“ oder „Bronzebroiler“ ab, was etwa gleichbedeutend mit dem „Gummiadler“ ist. Ebenso gab es ab den 1960er Jahren eine populäre Restaurantkette mit Restaurants in jeder Bezirksstadt und in vielen Kreisstädten der DDR, in der vorrangig Geflügelgerichte angeboten wurden, diese waren u.a. als „Broilerbar“ bekannt. Diese Restaurants waren ähnlich der Restaurantkette „Wienerwald“ in der damaligen Bundesrepublik Deutschland oder Österreich.
Der Begriff Broiler ist auch in anderen Sprachen gebräuchlich, z.B. im Finnischen "broileri" und sogar auf Suaheli.
Der Kasseler-Broiler war in der DDR ein gepökelter und danach geräucherter Broiler.
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Eberswalder Würstchen Bratwurstteller

ZUTATENLISTE für 4-6 Portionen:

10 x 50g Eberswalder darmlose Bratwurst
10 x 50g Rostbratwürstchen
1 EL Fett
SOWIE:
4 EL scharfer Bautzener Senf
Kartoffelsalat

ZUBEREITUNG:

Eberswalder Bratwurst und Rostbratwürstchen in heißem Fett ca. 5 Min ringsum braun braten (od grillen).
Beide Sorten auf Teller anrichten, dazu Bautzner Senf und Mutterns Kartoffelsalat.

INFORMATIONEN ZUM REZEPT:

"Eberswalder Würstchen":
Spezialität aus Eberswalde, allerdings in Britz hergestellt! Es sind spezielle Bockwürstchen.

"Eberswalde (1970-1993 Eberswalde-Finow)":
Kreisstadt des Landkreises Barnim im Nordosten des Landes Brandenburg.

Typisches Rezept aus der Zeit der DDR;  Traditionelles Schnellgericht waren Eberswalder Würstchen mit Bautzner Senf und Mutterns Kartoffelsalat....


Grilletta

ZUTATENLISTE für 1 Portion:

1 Brötchen (rund oder oval, wurde extra dafür hergstellt)
1 Frikadelle, aus Schweinehack (rund oder oval, gewürzt oder ungewürzt)
Ketschup (oder Chutny, Tomatensauce etc.)
(Es gab, anders als im Westen durch die Fastfoodketten, keine Norm, wie ein Grilletta definitiv bestückt sein muss, daher ist dies eine Standardvariante).

ZUBEREITUNG:

Brötchen halbieren, an den Schnittflächen aufgelegt anwärmen. Warme Frikadelle einlegen, darauf Ketschup.

Guten Appetit.

INFORMATIONEN ZUM REZEPT:

Griletta war das Gegenstück zum "West-Hamburger".
Insider erinnern sich noch an die Berliner Grilletta-Buden am Fernsehturm und in der Schönhauser Allee.

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Kettwurst (Ketwurst, Ket-Wurst)

ZUTATENLISTE für 1 Portion:

1 längliche, Weißmehl-Schrippe aus luftigen teig (ähnlich Hot-Dog-Brötchen)
1 Stk Ketwurst (Ket-Wurst)
1-2 EL Tomatensauce (od Currysauce)

ZUBEREITUNG:

Kettwurst

Die Ketwürste wurden damals in der ehem. DDR in langen Ketten produziert, und als Wurstkette an Imbiss-Stände etc. geliefert. Dort erst portioniert und wie Bratwurst gebraten.

In die weiche Schrippe wird ein spitzer erwärmter Stab (Hotdogger) gesteckt, somit eine "Röhre" für die Ketwurst geschaffen (eben so wie beim Hot Dog). Hier hinein wird die gebratene, mit Ketschup übergossene Ketwurst eingeführt.

Solch zubereiteter Imbiss mundete würziger als Hot Dog, wurde jedoch ohne Gurke etc. zubereitet.

INFORMATIONEN ZUM REZEPT:

"Kettwurst":
Kreiert wurde Kettwurst (Ketwurst) und Grilletta von Mitarbeitern der "HO Gaststättenbetrieb Fernsehturm Berlin" 1977/1978. Der Grund war, dass dem Besucheransturm die ansässigen Gaststätten nicht ausreichten, also wurden sie umgehend per Fastfood verköstigt. 1979 erhielten die Kettwurst-Erfinder auf der "3. Bereichsmesse der Meister von morgen" ihre "Anerkennung für ausgezeichnete Leistungen" - für das "Exponat Versorgungslösung Kett-Wurst".

"Kettwurst oder Ketwurst"?
"Ketwurst" könnte eine Wortschöpfung aus "KETschup" und "WURST" sein.
"Kettwurst" als Bezeichnung ist jedoch die korrektere, denn wie noch alle ehemalige Imbissbudenbesitzer (oder deren Nachfolger) bestätigten, wurde diese spezielle Wurst in WurstKETTEN angeliefert, woraus ihr Name ebenso im Volksmund resultiert! Ergo, beide Bezeichnungen haben mittlerer Weile Berechtigung.


Krusta

Original DDR-Pizza aus den Krustastuben

ZUTATENLISTE für 1 Backblech Krusta:

200 g Weizenmehl Type 1050
250 g Roggenmehl Type 1150
50g Sauerteig in Trockenform
10g Salz
300 ml Wasser, lauwarm
1 Pk Trockenhefe

ZUBEREITUNG:

Gesiebtes Mehl, Sauerteig und Salz in eine Schüssel geben, in die Mitte Delle eindrücken. Hefe in lauwarmer Milch mit Zucker auflösen und in die Delle gießen.
Mit Knetmaschine (oder den Händen) kneten, hierbei stets so viel soviel Wasser zufügen bis sich der Teig von der Schüsselwand ablöst. Nun Teig auf eine trockenen Arbeitsfläche legen. Per Hand weiter gut durchkneten.
Teigmasse zur Kugel formen, diese wieder in die Schüssel legen und mit Küchentuch abgedeckt an warmen Ort 1 Stunde rasten lassen.
Teig in 2 Hälften teilen (für 2 Backbleche).
Jeweils die Teighälfte mit Nudelholz 3mm dick ausrollen und auf mit Backpapier ausgelegten Backblech legen.
Krusta je nach gewünschten Belag belegen.

  • "Geflügelkrusta": Mischung aus indisch gewürzten Hähnchen-Gemüse-Belag
  • "Spreewaldkrusta": Mischung aus Sauerkohl, Hackfleisch-Sahne Belag
  • "Teufelskrusta": Mischung aus scharf gewürzten Fleisch, Paprika etc., mit Käse überbacken.

BACKROHR:
Im vorgeheizten Backofen bei 240°C auf unterer Einschubschiene 15-20 Min backen (je nach Backzeit kross oder weicher).

SERVIEREN:
Krusta in quadratische Stücke schneiden und sogleich servieren.

INFORMATIONEN ZUM REZEPT:

Krusta kam in der DDR mit den Krusta-Stuben, in denen sie verkauft wurde, 1984 auf.
Krusta war als Gegenstück zur ital. Pizza gedacht. Bloß geschmacklich konnte sie keinem Vergleich dazu stand halten, sie mundete etwas geschmacklos.
Krusta-Teig ist dunkel (mischbrotähnlich), großporig, wird auf eckigen Blechen bereitet und in heiß aus dem Ofen in quadratische Stücke geschnitten und serviert.
Krusta-Belag war unterschiedlich:
"Geflügelkrusta": Mischung aus indisch gewürzten Hähnchen-Gemüse-Belag;
"Spreewaldkrusta": Mischung aus Sauerkohl, Hackfleisch-Sahne Belag;
"Teufelskrusta": Mischung aus scharf gewürzten Fleisch, Paprika etc., mit Käse überbacken.
Die "Krusta-Stuben" und "Jägerheime", die "Nationalitätenrestaurants" ("Bukarest" oder Usbekischer Gasthof"), alle sind sie nach der Wende dahin oder völlig anderwertig renoviert worden. Viele Krusta Lokale wechselten ihr Eingangsschild aus, was zuvor "Krusta-Stube" hieß, nannte sich über Nacht "italienische Pizzeria". Natürlich mit nun "echten Pizzen", die Krusta verschwand alsbald in Vergessenheit.